Tom: Auf ein Wort

Diese Öffentlichkeit überfordert mich. Bin es gewohnt, ein zurückgezogenes Leben zu führen und im Hintergrund zu agieren. Aber da ich tatsächlich einen eigenen Band bekommen habe „Sehnsucht nach Freiheit“, gehört das wohl dazu. Mein Name ist Tom Brown und ich muss mich langsam daran gewöhnen, dass mein Leben im Schatten eines anderen jetzt vorbei ist. Es begann damit, dass ich mein Gewissen entdeckt habe. Nicht nur dass, ich habe ihm auch zugehört und eine wirklich gefährliche Entscheidung getroffen. Nein, ich bereue sie nicht. Habe Vorkehrungen getroffen, die mich in Sicherheit wiegen. Gleichzeitig ahne ich, dass die Vergangenheit irgendwann an meine Tür klopft. Trotzdem gebe ich diesem Leben eine Chance, will es mit all seinen Facetten. Obwohl gerade das mich oft an meine Grenzen bringt. Es ist nicht so einfach, plötzlich Gefühle zuzulassen, wenn man sein gesamtes Leben einen Panzer um das Herz getragen hat. Ich werde sicher nie wie ein normaler Mensch sein, aber auch nicht auf ewig allein sein. Buddy hat sich – wie auch immer – in mein Herz gemogelt. Wenn ihr wissen möchtet, wie ich mich in meinem neuen Leben anstelle und welche Tragödien sich noch im Universum von „Sehnsucht nach …“ abspielen, dann lest doch einfach mein Buch. Schipselzeit! Ich habe mich entschieden, hier einige Schnipsel aus der Anfangszeit in Australien mit euch zu teilen: Cairns empfing mich mit strahlend blauem Himmel und sommerlicher Hitze. Ich trug eine dunkel getönte Sonnenbrille und einen hellen Leinenanzug, der mittlerweile reichlich derangiert aussah wie all meine Sachen. Mit mir führte ich einen Koffer mit den Klamotten, die ich zu Beginn der Reise in Toronto gekauft hatte, ergänzt um ein paar Kleidungsstücke, die unterwegs dazukamen. In der Hand eine Reisetasche mit knapp 50.000 australischen Dollar aus einem Schließfach in Adelaide. Gut versteckt unter dem Innenboden der Tasche lagerten diverse Pässe unterschiedlicher Nationen und eine Glock. Alte Gewohnheiten ließen sich schwer abstreifen. … Obwohl ich mich lange dagegen sträubte, erreichte ich irgendwann den Punkt, an dem ich entschied, einen Computer mit Internetanschluss anzuschaffen. In diesem Zusammenhang blieb mir nichts anderes übrig, als auch die Telefonleitung freischalten zu lassen. Die Vorstellung, dass mein Name in irgendwelchen Verzeichnissen auftauchte, behagte mir nicht. Thomas Brown war zwar ein Allerweltsname, aber ich wusste, dass Garcia ausdauernd wie ein Terrier so lange graben würde, bis er mich fand. Der Verkäufer, bei dem ich mich schon mal beraten ließ, sah bei all dem kein Problem, schließlich sei ein Telefonbucheintrag nicht verpflichtend. Am Ende blieb zu hoffen, dass sich die Telefongesellschaft an meinen Wunsch hielt. … Am Abend lag ich lange wach, schaute nach draußen, wo die Bäume und Farne vor dem Schlafzimmer im leichten Wind wogten. Ich liebte dieses saftige, dunkle Grün. Alles schien friedlich. Dass es möglicherweise nicht so blieb, raubte mir den Schlaf. Ich hatte Bedenken, dass sich dieser Commissioner mit seinem Herumschnüffeln zu einem Problem entwickelte und mir fehlte es an der zündenden Idee, den übereifrigen Kerl loszuwerden.Sharp zu sagen, dass ich aus San Antonio kam, stellte keine Option dar. Würde er das überprüfen, könnte ich gleich eine rote Flagge ans Haus hängen. Blöderweise haperte es an einem Plan B. Lügen brachten nichts. Eine Nachfrage und er würde erst recht misstrauisch. Mein Blick fiel auf die Glock, die ich beim Zubettgehen auf den Nachttisch legte. Nein, ich kann ihn nicht erschießen. Ich könnte. Aber dann würde alles von vorn beginnen. Melvin Melvin fühlte sich benommen. Sein Arm schmerzte höllisch, hinzu gesellte sich Übelkeit, gegen die er immer wieder schluckte, damit er sich nicht übergeben musste. »Ich glaube, ich brauche einen Arzt.«Doyle sah kurz zu ihm, schien sich an seinem Leid jedoch nicht zu stören.»Warum haben Sie das getan?« Ist der Kerl verrückt? Hat er gar irgendetwas mit den Waffen zu tun? Oder…? »Warum haben Sie auf mich geschossen?« Er wartete vergeblich auf eine Antwort. … Als Melvin am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich keinen Deut besser.»Was haben Sie mit mir vor?«»Schaffen Sie es ins Bad?« Doyle musterte ihn.In dem Moment, wo er das fragte, spürte Melvin seine Blase. Er nickte und setzte sich mühsam auf. Die paar Schritte zum Bad kosteten ihn mehr Mühe als am Abend zuvor. Er schaffte es kaum, sich aufrecht zu halten.»Waschen Sie ihr Gesicht und sehen Sie zu, dass sie einigermaßen manierlich aussehen«, rief Doyle ihm hinterher. Eduardo Dass der Staat Texas Eduardo des Mordes an Paul und Jacob Miller angeklagt hatte, überraschte ihn nicht. Da seine Konten bereits am Tag der Verhaftung eingefroren wurden, musste er sich mit Cooper Daniels, einem Pflichtverteidiger, begnügen. Sein Anwalt erklärte ihm, dass in seinem Fall zwei erschwerende Faktoren eine entscheidende Rolle spielten. Erstens die Tötung von mehr als einer Person, zweitens, dass er die Morde in Auftrag gegeben und dafür bezahlt hatte. Das erlaubte es, in Texas die Todesstrafe zu verhängen. »Was werden Sie dagegen unternehmen, dass ich auf der Liege lande?«, fragte Eduardo und es kostete ihn sämtliche Kraft, ruhig zu bleiben. Dieser Kerl, der vor ihm saß, schaffte es kaum, ihm in die Augen zu blicken. Wie sollte er da vor Gericht bestehen?»Äh …«Eduardo beobachtete, wie sich Schweißperlen auf der Stirn von Cooper Daniels bildeten, und ahnte Schlimmes. »Wie viele derartige Prozesse haben Sie schon gewonnen?«»Äh … Todesstrafprozesse?«Eduardo nickte genervt.»Das ist mein erster.«»Mord?«Daniels schüttelte sein Haupt.»Pendejo!«, murmelte Eduardo und legte kurz den Kopf in den Nacken. Tom, ich bring dich um! Eric Drei Konzerte lagen vor Eric. Seit seiner Ankunft gestern hatte er das Hotel nicht verlassen. Essen hatte er sich aufs Zimmer bringen lassen. Die Vorhänge zugezogen lag er die ganze Zeit auf dem Bett und döste vor sich hin, bis der Wagen kam, der ihn zur Konzerthalle brachte.Dort saß er nun fertig umgezogen für den ersten Auftritt in seiner Garderobe und hatte nicht die geringste Ahnung, wie er die kommenden Stunden durchstehen sollte.Seine Finger massierten die Schläfen, aber das änderte gar nichts an dem stechenden Schmerz im Innern seines Schädels. Er warf zwei Tabletten ein und sah zur Uhr an der Wand. Exakt vierzehn Minuten blieben bis zum Auftritt.Seine Hand langte nach dem Wasserglas. Das kühle Nass tat

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Sehnsucht nach Freiheit

Auf ein Wort Hier warten ein Statement von Tom, dem Protagonisten aus Band 3 „Sehnsucht nach Freiheit“ und diverse Textschnipsel auf dich. Taschenbuch E-Book Kindle-Unlimited Abonnenten lesen  kostenlos Softcover Hardcover Softcover Hardcover Buchhandel SoftcoverISBN 978-3-384-30223-6 HardcoverISBN 978-3-384-30224-3 Tredition-Ausgabe

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