Wie geht eigentlich normal?
Mein Leben zwischen Kochtopf und Todestrakt
Autobiografie
Wie kommt man auf die Idee, eine Autobiografie zu schreiben?
Erst einmal gar nicht. Aber bereits vor Jahren wurde ich von verschiedenen Seiten darauf angesprochen.
Irgendwann habe ich dann einfach mal angefangen, meine Erlebnisse niederzuschreiben. Für mich. An eine Veröffentlichung dachte ich damals nicht. Häufig werden Autobiografien geschrieben, um etwas zu verarbeiten. Bei mir ging es eher darum, nichts zu vergessen.
Als mich vor ca. zwei Jahren eine Corona-Infektion aus dem normalen Leben katapultierte, hatte ich zwei Möglichkeiten:
1. In Depression versinken
2. Tun, was möglich ist
Ich habe Letzteres gewählt und wieder mit dem Schreiben angefangen. So entstand „Sehnsucht nach …“ und dann gab es da noch die Schublade – in meinem Fall ein Verzeichnis auf dem Computer – mit der Autobiografie.
Nunja, langer Rede kurzer Sinn. Die Entscheidung ist gefallen. Die Autobiografie erscheint!
Sie befindet sich in der letzten Überarbeitung und wird im Sommer 2024 erscheinen. Das genauer Erscheinungsdatum wird am 1. Juni bekanntgegeben.
Roman oder Biografie?
Lasst es mich wie folgt erklären:
Alles, was in diesem Buch beschrieben wurde, hat so oder so ähnlich stattgefunden. Es wurde vieles weggelassen, um den Rahmen nicht zu sprengen, aber nichts aus dramaturgischen Gründen hinzugefügt. Demnach ist es eine Autobiografie.
Ich habe mich allerdings dazu entschieden, keine Erzählung daraus zu machen, weil ich selbst diese oft als langweilig empfindet. Das Buch ist also wie ein Roman geschrieben, d. h. mit vielen Dialogen. Diese orientieren sich am tatsächlichen Gesprächsinhalt, aber sind im Wortlaut oft Produkt meiner Phantasie. Aber mal ehrlich, wer erinnert sich schon Wort für Wort an in der Vergangenheit geführte Gespräche? Außerdem wurden aus datenschutzrechtlichen Gründen alle Namen, manche Orte geändert und die (familiären) Hintergründe der handelnden Personen verfremdet.
Ein kleiner Spoiler
Wie geht eigentlich normal? erzählt ein wenig über meine Jugend, vor allem aber über die bewegte Zeit, die damit begann, dass ich Lemar entdeckte bis hin zur spektakulären Hochzeit im Jahre 2011, die Steffen Hallaschka in der Sendung Stern TV, bei der ich mehrere Male zu Gast sein durfte, als die „Hochzeit des Jahres“ bezeichnete.
Bei Recherchen bin ich im September 1998 im Internet auf einen angeblich zu Unrecht zum Tode Verurteilten in Pennsylvania aufmerksam geworden. Reichlich einen Monat später habe ich seine Familie in Philadelphia kennengelernt. Bei meiner Rückkehr nach Deutschland musste ich erfahren, dass für den jungen Afroamerikaner ein Hinrichtungtermin angesetzt wurde. Dies hat den Ausschlag für ein jahrelanges Engagement gegen die Todesstrafe gegeben, bei der die USA zu meiner zweiten Heimat wurden.
(K)ein Buch über die Todesstrafe
Obwohl ich diese Strafform kategorisch ablehne, habe ich keinen klassischen Anti-Todesstrafenroman geschrieben. Es geht in erster Linie um meine ganz persönlichen Erlebnisse. Sowohl mein recht bewegtes Privatleben, als auch mein Engagement und die Reisen in die USA und damit Begegnungen mit Verurteilten und deren Anwälte und Angehörige spielen eine Rolle.