Wer ist Ava?

Wer ist Ava? Nun sitze ich hier und frage mich, wer ist Ava eigentlich. Das in Kürze auf den Punkt zu bringen, ist gar nicht so einfach. Romane schreiben ist dagegen weniger kompliziert. Also erzähle ich euch mal eine Anekdote über den Anfang meiner schriftstellerischen Tätigkeit. So fing alles an Geboren wurde ich, als es noch zwei deutsche Staaten gaben. Leider im falschen Teil, also in jenem, in dem Einschränkungen das Leben bestimmten. Schon mit zwölf füllten meine Geschichten Schulhefte. Mit vierzehn erfüllten mir die Eltern meinen sehnlichsten Wunsch: eine Schreibmaschine Ja, es gab eine Zeit vor Computern und meine erste Schreibmaschine war noch mechanisch. Dort verfasste ich meinen ersten Roman. Heute erinnere ich mich nicht mehr daran, wie ich es schaffte, wahrscheinlich über die Schule. Jedenfalls kam ich Kontakt zu einer richtigen Schriftstellerin und sie las meinen Roman. Ihr Urteil fiel vernichtend aus. Wobei der Grund dieser Wertung vor allem damit zu tun hatte, worüber ich schrieb. Ihr Rat lautete, besser zu lesen und wenn ich denn unbedingt schreiben wolle, bitteschön etwas über das Leben in „unserem schönen Land“. Erst viel später begriff ich, dass ich unheimliches Glück hatte, dass sie meiner Familie nicht die Stasi auf den Hals hetzte. Mein Roman handelte schließlich von organisierter Kriminalität, Drogen und anderen Dingen, die es in „unserem schönen Land“ nicht zu geben hatte. Kleiner Insider: dieser Roman bildet grob die Grundlage für die Mafiareihe „Die Schuldigen“, an der ich im Moment schreibe. Dann passierte das Leben Jahre gingen, denn im Folgenden passierte erst einmal das Leben und drängte das Schreiben immer mehr in den Hintergrund. Vergessen habe ich diese Leidenschaft nie. Bewahrte mir den großen Wunsch, eines Tages einen Roman zu veröffentlichen. Und dann ein Schicksalsschlag Dann kam Corona und knockte mich in der Folge vollkommen aus. Als nichts ging stand ich vor der Wahl: Depression oder etwas suchen, was noch geht. Diese Wahl fiel leicht und ich fing wieder an zu schreiben. Also erst einmal überarbeitete ich ein Manuskrip was seit den 1990er Jahren in der Schublade auf Erlösung wartete. Das war der Anfang von „Sehnsucht nach …“ Heute Inzwischen habe ich fünf Romane und eine Autobiografie veröffentlicht. Meine Bücher sind Herzensprojekte. Sie sollen die Leser:innen unterhalten und ihnen unbeschwerte Stunden schenken. Dass meine Protagonisten die Menschen genauso bewegen, wie mich. Ich wünsche mir, dass sie in möglichst vielen Bücherregalen einen Platz finden. Bist du dabei?

Wer ist Ava? Beitrag lesen »

Textschnispsel aus Avas Autobiografie

Mein Name ist Ava und das ist meine Geschichte. An dieser Stelle möchte ich gar nicht viel über das Buch zu sagen, da „Wie geht eigentlich normal? für sich selbst spricht. Als ich die Erlebnisse niederschrieb, tat ich dies in allererster Linie für mich selbst. Gegen das Vergessen. Da ich immer wieder darauf angesprochen wurde, eine Biografie zu schreiben, habe ich mich schlussendlich entschlossen, meine Erinnerungen tatsächlich zu veröffentlichen. Manch einer mag sich an mich erinnern, an die Berichte in den Medien oder an Alive e. V. Wer mich noch nicht kennt, hat hier die Gelegenheit dazu, dies zu ändern. Mir bleibt  nur, eine interessante Lesezeit mit meiner Geschichte zu wünschen. Schipselzeit! Machtlos zu sein, schmeckte bitter. Hilflosigkeit drängte mich an den Rand der Kräfte. Pennsylvania lag am anderen Ende der Welt und unterhielt ein komplett fremdes Rechtssystem, das es dem Staat erlaubte, Menschenleben zu fordern.Um der Machtlosigkeit nicht zu erliegen, musste ich etwas Konkretes unternehmen. Dabei half, dass ich diverse Bücher gelesen hatte, vor allem aber die Internetrecherchen der letzten Wochen. Durch sie hatte ich gelernt, dass oft ein kompetenter Anwalt den Unterschied zwischen Leben und Sterben ausmachte. Dass Lemars Familie das dafür nötige Geld nicht besaß, hatte ich geahnt und unser Besuch bestätigte es. So hing sein Leben von Beginn an von einem Pflichtverteidiger ab.Mir war klar, dass ich das hier nicht allein bewerkstelligen konnte. Ich brauchte Hilfe. Amnesty International galt mein erster Gedanke. Also verfasste ich einen Brief, in dem ich den Fall darlegte und auf die Webseiten verwies. Ich schrieb dem amerikanischen Präsidenten, dem Papst und Nelson Mandela. Ja, ich war verzweifelt!Die einzige Antwort kam von Amnesty. In dieser lobte man mein Engagement und wünschte mir viel Glück.Ich bin allein!Diese Feststellung erschütterte mich bis ins Mark. Doch Aufgeben kam auch jetzt nicht infrage. »Visit for Johnson!«, rief der Beamte am Apparat und ich eilte zu der schweren Metalltür, durch die zuvor bereits andere Besucher verschwunden waren. Ein Summton, dann ließ die Tür sich öffnen. Sie schloss sich automatisch hinter mir und vor mir tat sich eine neue Welt in Gestalt eines endlos erscheinenden Ganges auf.Zu meiner Rechten erstreckte sich eine Fensterfront. Die Wärme der Sonnenstrahlen drang nicht nach drinnen, wohingegen die Geräusche draußen blieben. Selbst die eigenen Schritte schienen sich im Nichts zu verlieren. Ein komisches Gefühl erfasste mich. Es fühlte sich ein bisschen so an, als sei ich der einzige Mensch auf Erden. Die Isolation hatte hinter der Tür begonnen und verstärkte sich, je weiter ich diesen Gang entlangschritt. Der Todestrakt lag am Ende des Gefängnisses – am Ende der Welt.Schließlich erreichte ich abermals eine Tür. Selbstverständlich verschlossen. An der Seite erkannte ich ein schmales Fenster, das die Sicht auf eine Wachkabine freigab. Nichts passierte. Ich wartete. In dieser Abgeschiedenheit verlor selbst Zeit an Bedeutung.Mit einem Mal durchbrach ein ohrenbetäubendes Geräusch die Stille und die Tür setzte sich in Bewegung. Wachen hinter zentimeterdickem Glas winkten mich vorwärts. Weitere Gänge und Türen folgten, bis ich den Besucherraum erreichte.Links und rechts entdeckte ich nah nebeneinanderliegend Türen, die zu Kabinen in der Größe von Telefonzellen führten. Geradezu erneut eine Wachkabine.Da ich nichts anderes tun konnte, hielt ich auf diese zu und gab den Zettel ab. Als ich aufblickte und mich umdrehte, erkannte ich direkt mir gegenüber in der Kabine Lemar. Er strahlte übers ganze Gesicht. Und dann gab es noch Paul. Wäre es nach ihm gegangen, hätte er das Rad der Zeit zurückgedreht bis zu dem Tag, als der Computer ins Haus kam. Mein Engagement für Lemar konnte er mit ein bisschen gutem Willen noch nachvollziehen. Die Zeitung war ihm ein Dorn im Auge, seit ihm das Licht aufgegangen war, wie viel Arbeit und damit Zeit diese konsumierte. Außerdem trug dieses unscheinbare Blatt die Schuld daran, dass ich mittlerweile in Kontakt zu zahlreichen anderen Mitstreitern stand. Und jetzt ein Verein.»Du bist doch größenwahnsinnig«, schnauzte Paul nach dem dritten Bier.»Wir streben nicht die Weltherrschaft an, haben nur einen kleinen Verein gegründet.«»Für den du jede Minute unserer Freizeit opferst. Was denkst du, wer du bist? Ihr könnt doch von hier nichts ausrichten. Sollen die Amis sich darum kümmern.«»Klar, wegsehen ist das Einfachste! Aber so bin ich nicht.«»Du bist in erster Linie meine Frau.«»Leider.«»Was soll das heißen?« Er kniff die Augen zusammen.Ich bereute, dass mir das rausgerutscht war, wollte diesen Streit nicht auf die Spitze treiben.

Textschnispsel aus Avas Autobiografie Beitrag lesen »

Wie geht eigentlich normal?

Wie geht eigentlich normal? Mein Leben zwischen Kochtopf und Todestrakt Autobiografie Auf ein Wort Es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich so weit war, meine Autobiografie zu veröffentlichen. Lange Zeit habe ich mich gescheut, einen derart detaillierten Einblick in mein Privatleben zu geben. Wie auch immer, im Sommer 2024 war die Zeit reif … Einen ersten Eindruck vermitteln ein paar Textschnipsel. eBook Taschenbuch Kindle-Unlimited Abonnenten lesen  kostenlos Softcover Hardcover Softcover/Hardcover Buchhandel Softcover ISBN978-3-384-30226-7 Hardcover ISBN 978-3-384-30227-4

Wie geht eigentlich normal? Beitrag lesen »

Alan: Auf ein Wort

Ich bin’s Alan Hunter Brolin. Kommt euch bekannt vor? Gut möglich. Zumindest, wenn ihr die Reihe „Sehnsucht nach …“ gelesen habt. Dort spiele ich eine nicht unwichtige Rolle. Aber darum geht es hier nicht. „Alan, ein Rebell sucht seinen Weg“ ist meine Geschichte. Ein abgeschlossener, eigenständiger Roman. Maximal könnte man ihn als Prequel zur Reihe betrachten. Muss man nicht zwangsläufig. Ich wuchs in den Hamptons auf, dort wo andere Menschen Urlaub machen oder das Wochenende verbringen. Mein Vater war CEO eines Immobilienimperiums und sah in mir mehr den Erben als den Sohn. Selbst später im Erwachsenenalter wusste ich nicht so recht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Aber eines war schon in der Pubertät klar: Ich werde niemals die Firma übernehmen. Und so begann ich, zu rebellieren. Er konnte mich brechen und versuchen, mich anschließend nach seinen Vorstellungen wieder zusammenzusetzen. Aber ich wollte es unter keinen Umständen zulassen, dass er an Ende gewinnt. Interessiert euch, zu was ich bereit war, um niemals wie Sir – also mein Vater – zu werden, dann lest dieses Buch.     Schipselzeit! Zwei Wochen bevor ich in Yale aufzuschlagen hätte, ruft mich Sir ins Allerheiligste. Ich habe das bereits erwartet. Jeden Tag damit gerechnet. Bin dementsprechend vorbereitet.Ich lausche seinem Vortrag über die Eliteuni und die Firma und seine Vorstellungen von meinem Leben eher halbherzig bis gar nicht. Dass sich seine Miene immer weiter verdüstert, liegt wohl daran, dass er von meinem gelangweilten Gesichtsausdruck abliest, wie wenig mich seine Pläne interessieren. Als er zu guter Letzt verstummt, atme ich tief durch.»An meiner Meinung hat sich nichts geändert. Ich werde nicht nach Yale gehen und niemals bei Brolin Real Estate einsteigen.«Ich sehe, wie es in ihm brodelt und er mir am liebsten das Wort abschneiden möchte. Eine Handbewegung meinerseits vermittelt, dass ich noch nicht fertig bin. Langsam stehe ich auf, greife in meine Hosentasche und ziehe eine kleine Karte hervor.»Ich werde als Boxer Karriere machen.« Mit diesen Worten werfe ich den Mitgliedsausweis von Ned’s Fight Club vor Sir auf den Schreibtisch. Eine komplette Woche der Sommerferien hat es mich gekostet, den wirklich zwielichtigsten Boxclub in ganz New York zu finden.Sirs wutverzerrtes Gesicht bestätigt, dass ich diesbezüglich einen hervorragenden Job geleistet habe.»Das wird nicht passieren!«, poltert er.»Und ob. Du wirst mich nicht davon abhalten.« Ich lasse mich von seiner Lautstärke anstecken.»Mäßige deinen Ton!«»Ja, Sir. Aber ich werde trotzdem Boxer.«»Das werden wir noch sehen.«»Werden wir.« Ich drehe mich um, will das Herrenzimmer verlassen.»Alan Hunter Brolin!«Ich stoppe und schaue über meine Schulter zu ihm.»Das hier ist also dein Ernst?«»Absolut.«»Meinetwegen geh. Aber dann stehst du allein da.«»Kein Problem.«Sir nickt abschätzig in Richtung Ausweis. »Nimm das hier mit.« Langsam und beherrscht gehe ich zurück zum Schreibtisch, schnappe mir das Kärtchen und verlasse den Raum, ohne mich noch einmal umzublicken. Für diese Nacht miete ich mir ein Hotelzimmer. Nichts Teures. Einfache Mittelklasse. Nur, um in einem echten Bett zu liegen. Entweder ist es die Einstimmung auf bessere Zeiten oder für lange Jahre meine letzte Gelegenheit, in einem Bett zu nächtigen.Um ein wenig runterzukommen, habe ich mir sogar billigen Whisky besorgt. Ich lasse mir die Flüssigkeit ohne den Umweg über ein Glas in den Hals laufen. Das Zeug schüttelt mich und ich stelle die Flasche beiseite. Lösche das Licht.Ich schlafe verdammt schlecht obwohl oder gerade, weil es wichtig ist, am nächsten Morgen ausgeschlafen zu sein. Immer wieder wache ich auf. Leide unter Albträumen. Grübele, ob es nicht einen anderen Weg gibt. Ob es nicht genügt, weniger drastisch vorzugehen. Seit ich ein Gespräch belauscht habe, weiß ich, dass ein Menschenleben gefordert ist, um Teil der Familie zu werden. Im Umkehrschluss gehe ich davon aus, dass nichts Geringeres als das den Ausstieg ermöglicht.Die Aussicht, mein Gewissen derart zu belasten, ist mir zuwider. Das bin ich nicht und will so nicht sein. Bereue in dieser Nacht nicht zum ersten Mal, mich auf Vito eingelassen zu haben. Das war leichtfertig, sicher hätte sich eine andere Möglichkeit ergeben, von der Straße wegzukommen.Oder auch nicht. Diese Überlegungen verändern nichts mehr. Klar ist inzwischen, wer mit dem Feuer spielt, verbrennt sich früher oder später.Schon ein Leben habe ich zerstört. Genau genommen war es Sir, aber ich mache mir nichts vor, meine Entscheidung hat dazu geführt.Was wenn Vito das Geschenk nicht akzeptiert? Lässt er mich nicht gehen, stirbt ein Unschuldiger umsonst. Verdammt, ich habe das Gefühl, dass egal in welche Richtung ich mich drehe, dort eine undurchdringliche Mauer wartet. Ich stehe unbeholfen in ihrem Zimmer und mein Blick huscht über die Bilder und Skizzen.»Na dann wollen wir mal«, sagt sie.Ich warte auf ihre Anweisungen, doch sie sieht mich nur an. Obgleich das Schweigen zwischen uns nicht unangenehm ist, würde ich es gern beenden.Nora kommt mir zuvor. »Zieh dich aus.«»Was?«»Du hast viel zu viel an.«Nichts hätte ich lieber von ihr gehört, aber ich ahne, dass sie mit dieser Aufforderung nicht das im Sinne hat, was mir vorschwebt. Komischerweise habe ich bis zu diesem Moment keinen Gedanken daran verschwendet, wie genau sie sich das Modellstehen vorstellt.»Es wird ein Akt.«Ein Seufzen stiehlt sich über meine Lippen. Nicht dass ich schüchtern bin oder unter irgendwelchen Minderwertigkeitskomplexen leide, die es unangenehm machen, mich hüllenlos zu zeigen. Einzig diese nüchterne Atmosphäre, die ich so nicht kenne, führt zu einem Zögern.»Komm schon, ist für mich nichts Neues.«Ihr freches Grinsen provoziert und ich lege langsam meine Sachen ab, bis ich nur noch den Slip trage.»Den auch.« Sie nickt mir zu.Ein paar Sekunden später stehe ich nackt in dem kleinen Raum. Ihr unbefangener Blick bringt mich zum Schmunzeln. Nora weist auf das Sofa und ich lasse mich dort nieder. Ohne Berührungsängste fasst sie mich an und dirigiert mich, bis ich schließlich so daliege, wie sie es sich vorstellt.Dann beginnt sie zu malen und ich beobachte sie dabei.Wenn sie sich konzentriert, presst sie auf eine niedliche Art die Lippen aufeinander. Ihre rechte Wange hat etwas Farbe abbekommen und am Liebsten würde ich aufstehen, und ihr diese vorsichtig aus dem Gesicht wischen.Wie sie mich betrachtet, jede Einzelheit meines Körpers in sich aufzunehmen versucht, um sie anschließend auf die Leinwand zu

Alan: Auf ein Wort Beitrag lesen »

Jason: Auf ein Wort

Hallo zusammen, dass ich auch direkt zu euch sprechen kann, berührt mich tief. Ehrlich. Ich bin Jason und bin der Protagonist in finalen Band der Reihe „Sehnsucht nach“. „Sehnsucht nach Anerkennung“ heißt mein Band und selbstverständlich geht es da nicht nur um mich. Auch die Protagonisten der vorhergegangenen Bände mischen kräftig mit. Mein Leben begann nicht gerade vielversprechend. Mom kümmerte sich mehr um ihre Kerle als um mich. Sie hatte es weder mit Ordnung noch mit Sauberkeit und wenn sie mal was kochte, verwechselte sie ständig Salz mit Zucker. Ist es da ein Wunder, dass ich mir eine Menge davon versprach, als ich erfuhr, dass mein Vater ein Rockstar ist? Aber das ist offensichtlich ewig her. Jetzt und hier hat er genauso wenig Bock auf mich wie ich auf ihn. Aber da ist Tom. Und Tom ist cool. Er wäre der passende Dad für mich und deshalb behaupte ich gern, dass er es ist. Ahne nicht, was ich damit auslöse. Das ganze Drama könnt ihr in meinem Buch live miterleben. Und Leute, drückt die Daumen, dass mein Geplapper nicht dazu führt, dass alles den Bach runtergeht. Schipselzeit! Ich fang am besten Mal am Anfang an und so folgen ein paar Schnipsel, die euch ein Bild davon vermitteln, wie ich  aufgewachsen bin. Erinnerte ich mich später an meine Kindheit, kam mir zu allererst die Badewanne in den Sinn, bei der es sich um eine eher kleine Ausführung handelte. Für mich reichte diese Wanne, während ein Erwachsener sicherlich Probleme hatte, sich komplett auszustrecken. Die Emaille war teilweise abgeplatzt und am Wannenboden fehlte sogar ein größeres Stück, um dessen Rand sich Rost gebildet hatte. Der bräunlichen Schmutzschicht, die sie überzog, schenkte ich nie irgendeine Beachtung.Man könnte meinen, ich sei ein besonders reinlicher Junge gewesen, doch das täuschte, denn in ihrem bestimmungsgemäßen Gebrauch erlebte ich diese Wanne nie. Vielmehr ersetzte sie mir ein Bett und diente oft als Aufenthaltsort, sogar während des Tages. … Als ich das Heft wegsteckte, kehrte Mom zurück und drückte mir eine Tüte in die Hand.»Das sind deine neuen Schulklamotten. Wenn du die versaust, nehm ich den Gürtel.«Ich schaute sprachlos zu meiner Mutter. Erinnerte mich nicht, dass sie jemals Kleidung gekauft hatte. Für mich. Normalerweise erhielt ich irgendwelche Sachen, die sie wo auch immer auftrieb und die mir meistens mehr schlecht als recht passten. Von Gefallen sprach ich nicht.Ich spazierte mit dem Beutel in der Hand zum Bett, das unter dem Fenster stand. Mit sieben schlief ich in einem Kinderbett, bei dem die vorderen Streben herausgenommen waren. Dort entleerte ich die Tüte. Zum Vorschein kamen zwei blaue Jeanshosen und ein Pack mit fünf T-Shirts, zwei weiße und drei schwarze.Ich hielt die Teile hoch und sah augenblicklich, dass etwas nicht stimmte. »Mom, kann es sein, dass du dich vertan hast und die Sachen zu groß sind?«»Was meinst du, wie oft ich dir neue Klamotten kaufen kann?«, fuhr sie mich grob an. »Du wächst da schon rein.«Um herauszufinden, ob es was zu retten gab, zog ich eines der T-Shirts an. Es reichte bis zu den Knien und die kurzen Ärmel hingen über den Ellbogen.»Was willst du? Wenn du es in die Hose steckst, passt das.«Ich seufzte, hörte in Gedanken bereits die Sticheleien der anderen Kinder. Wünschte mir in diesem Moment eine ganz normale Mutter. Eine, die zu Hause Essen kochte und zum Geburtstag einen Kuchen backte.Bevor ich eine der Jeans probierte, krempelte ich vorsorglich die Beine ein paarmal um. Dann zog ich sie über, schloss Reißverschluss und Knopf. Als ich sie losließ, fiel sie direkt zu Boden.Was wäre ich ohne Mom gewesen, die sofort Abhilfe wusste? Sie schnitt einfach ein Stück von dem Seil ab, dass sie ab und an quer durch den Raum als Wäscheleine spannte und reichte es mir. »Nun hast du sogar einen Gürtel.« … Die Jahre vergingen. In mehr oder minder größeren Abständen tauchte jemand von der Schule bei Mutter auf und ihr jeweiliger Typ knöpfte sich im Anschluss meine Person vor. Er verabreichte mir eine Lektion, die bei häufiger Anwendung zu schmerzlich wäre und mich daher zwang, für eine gewisse Zeit wieder in der Highschool aufzutauchen.Ich beehrte die Klasse mit Anwesenheit und hielt damit meine Pflicht für erfüllt. Die Hausaufgaben interessierten längst niemanden mehr. Mutter und der Kerl, den sie gerade durchfütterte, hatten genug mit sich zu tun.Wir steckten wohl beide in einem ewigen Kreislauf fest, den keiner von uns zu durchbrechen schaffte.Mr. Underhill, unser Betreuer vom Jugendamt, zeigte sich inzwischen nur noch alle ein oder zwei Monate. Bei einem dieser Besuche empfing ich ihn mit einem blauen Auge. Melvin Auch Wochen nach dessen Einzug tat sich Melvin schwer mit Jasons Anwesenheit. Alles in ihm sträubte sich dagegen, den Jungen zu akzeptieren. Für ihn blieb er ein Fremder. In all den Jahren dachte er kein einziges Mal an diesen möglichen Spross, genauso wie er Kathy Hodges vergessen hatte.Jetzt hielt er den Umschlag in den Händen, der das Ergebnis des Vaterschaftstests enthielt und zog sich damit in sein Musikzimmer zurück. Dieser Raum gehörte ihm. Hier störte ihn niemand. Er bezeichnete das Zimmer nicht als Studio, obwohl eine entsprechende Ausrüstung bereitstand. Diese reichte nach Melvins Ansprüchen allerdings nur für den Hausgebrauch.An diesem Tag verschwendete er keinen Gedanken an Musik oder gar neue Songs. In den Händen lag die Antwort, ob es sich bei dem aufsässigen Teenager, der ihn nicht mal mochte und trotzdem seit Wochen sein Haus belagerte, um seinen Sohn handelte.Melvin glaubte es nicht. Hatte auch bei näherem Hinschauen keine Ähnlichkeiten entdeckt. Daher spekulierte er darauf, dass dieser Test ihn darin bestätigen würde, dass er nichts mit dem Jungen gemein hatte. Dann kann ich ihn rausschmeißen und wir gehen zur Tagesordnung über. Tom Ich sah Jackie nicht zum ersten Mal unbekleidet. Abgesehen davon, dass keine Kotze in ihren Haaren hing, unterschied sich die Szenerie auch sonst komplett von damals. Bereits als sie mir ihren Arsch entgegenstreckte, fühlte ich Schweiß aus jeder Pore strömen.Sie sah wunderschön aus, als sie auf das Bett krabbelte und mich neugierig anblickte. Dass es ihr nicht gelang, ihre Sehnsucht zu verstecken, amüsierte mich

Jason: Auf ein Wort Beitrag lesen »

Sehnsucht nach Anerkennung

Auf ein Wort Hier warten ein Statement von Jason, dem Protagonisten aus „Sehnsucht nach Anerkennung“ und diverse Textschnipsel auf dich. Taschenbuch E-Book Kindle-Unlimited Abonnenten lesen  kostenlos Softcover Hardcover Softcover Hardcover Buchhandel SoftcoverISBN 978-3-384-47019-5 HardcoverISBN 978-3-384-47020-1 Tredition-Ausgabe

Sehnsucht nach Anerkennung Beitrag lesen »

Tom: Auf ein Wort

Diese Öffentlichkeit überfordert mich. Bin es gewohnt, ein zurückgezogenes Leben zu führen und im Hintergrund zu agieren. Aber da ich tatsächlich einen eigenen Band bekommen habe „Sehnsucht nach Freiheit“, gehört das wohl dazu. Mein Name ist Tom Brown und ich muss mich langsam daran gewöhnen, dass mein Leben im Schatten eines anderen jetzt vorbei ist. Es begann damit, dass ich mein Gewissen entdeckt habe. Nicht nur dass, ich habe ihm auch zugehört und eine wirklich gefährliche Entscheidung getroffen. Nein, ich bereue sie nicht. Habe Vorkehrungen getroffen, die mich in Sicherheit wiegen. Gleichzeitig ahne ich, dass die Vergangenheit irgendwann an meine Tür klopft. Trotzdem gebe ich diesem Leben eine Chance, will es mit all seinen Facetten. Obwohl gerade das mich oft an meine Grenzen bringt. Es ist nicht so einfach, plötzlich Gefühle zuzulassen, wenn man sein gesamtes Leben einen Panzer um das Herz getragen hat. Ich werde sicher nie wie ein normaler Mensch sein, aber auch nicht auf ewig allein sein. Buddy hat sich – wie auch immer – in mein Herz gemogelt. Wenn ihr wissen möchtet, wie ich mich in meinem neuen Leben anstelle und welche Tragödien sich noch im Universum von „Sehnsucht nach …“ abspielen, dann lest doch einfach mein Buch. Schipselzeit! Ich habe mich entschieden, hier einige Schnipsel aus der Anfangszeit in Australien mit euch zu teilen: Cairns empfing mich mit strahlend blauem Himmel und sommerlicher Hitze. Ich trug eine dunkel getönte Sonnenbrille und einen hellen Leinenanzug, der mittlerweile reichlich derangiert aussah wie all meine Sachen. Mit mir führte ich einen Koffer mit den Klamotten, die ich zu Beginn der Reise in Toronto gekauft hatte, ergänzt um ein paar Kleidungsstücke, die unterwegs dazukamen. In der Hand eine Reisetasche mit knapp 50.000 australischen Dollar aus einem Schließfach in Adelaide. Gut versteckt unter dem Innenboden der Tasche lagerten diverse Pässe unterschiedlicher Nationen und eine Glock. Alte Gewohnheiten ließen sich schwer abstreifen. … Obwohl ich mich lange dagegen sträubte, erreichte ich irgendwann den Punkt, an dem ich entschied, einen Computer mit Internetanschluss anzuschaffen. In diesem Zusammenhang blieb mir nichts anderes übrig, als auch die Telefonleitung freischalten zu lassen. Die Vorstellung, dass mein Name in irgendwelchen Verzeichnissen auftauchte, behagte mir nicht. Thomas Brown war zwar ein Allerweltsname, aber ich wusste, dass Garcia ausdauernd wie ein Terrier so lange graben würde, bis er mich fand. Der Verkäufer, bei dem ich mich schon mal beraten ließ, sah bei all dem kein Problem, schließlich sei ein Telefonbucheintrag nicht verpflichtend. Am Ende blieb zu hoffen, dass sich die Telefongesellschaft an meinen Wunsch hielt. … Am Abend lag ich lange wach, schaute nach draußen, wo die Bäume und Farne vor dem Schlafzimmer im leichten Wind wogten. Ich liebte dieses saftige, dunkle Grün. Alles schien friedlich. Dass es möglicherweise nicht so blieb, raubte mir den Schlaf. Ich hatte Bedenken, dass sich dieser Commissioner mit seinem Herumschnüffeln zu einem Problem entwickelte und mir fehlte es an der zündenden Idee, den übereifrigen Kerl loszuwerden.Sharp zu sagen, dass ich aus San Antonio kam, stellte keine Option dar. Würde er das überprüfen, könnte ich gleich eine rote Flagge ans Haus hängen. Blöderweise haperte es an einem Plan B. Lügen brachten nichts. Eine Nachfrage und er würde erst recht misstrauisch. Mein Blick fiel auf die Glock, die ich beim Zubettgehen auf den Nachttisch legte. Nein, ich kann ihn nicht erschießen. Ich könnte. Aber dann würde alles von vorn beginnen. Melvin Melvin fühlte sich benommen. Sein Arm schmerzte höllisch, hinzu gesellte sich Übelkeit, gegen die er immer wieder schluckte, damit er sich nicht übergeben musste. »Ich glaube, ich brauche einen Arzt.«Doyle sah kurz zu ihm, schien sich an seinem Leid jedoch nicht zu stören.»Warum haben Sie das getan?« Ist der Kerl verrückt? Hat er gar irgendetwas mit den Waffen zu tun? Oder…? »Warum haben Sie auf mich geschossen?« Er wartete vergeblich auf eine Antwort. … Als Melvin am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich keinen Deut besser.»Was haben Sie mit mir vor?«»Schaffen Sie es ins Bad?« Doyle musterte ihn.In dem Moment, wo er das fragte, spürte Melvin seine Blase. Er nickte und setzte sich mühsam auf. Die paar Schritte zum Bad kosteten ihn mehr Mühe als am Abend zuvor. Er schaffte es kaum, sich aufrecht zu halten.»Waschen Sie ihr Gesicht und sehen Sie zu, dass sie einigermaßen manierlich aussehen«, rief Doyle ihm hinterher. Eduardo Dass der Staat Texas Eduardo des Mordes an Paul und Jacob Miller angeklagt hatte, überraschte ihn nicht. Da seine Konten bereits am Tag der Verhaftung eingefroren wurden, musste er sich mit Cooper Daniels, einem Pflichtverteidiger, begnügen. Sein Anwalt erklärte ihm, dass in seinem Fall zwei erschwerende Faktoren eine entscheidende Rolle spielten. Erstens die Tötung von mehr als einer Person, zweitens, dass er die Morde in Auftrag gegeben und dafür bezahlt hatte. Das erlaubte es, in Texas die Todesstrafe zu verhängen. »Was werden Sie dagegen unternehmen, dass ich auf der Liege lande?«, fragte Eduardo und es kostete ihn sämtliche Kraft, ruhig zu bleiben. Dieser Kerl, der vor ihm saß, schaffte es kaum, ihm in die Augen zu blicken. Wie sollte er da vor Gericht bestehen?»Äh …«Eduardo beobachtete, wie sich Schweißperlen auf der Stirn von Cooper Daniels bildeten, und ahnte Schlimmes. »Wie viele derartige Prozesse haben Sie schon gewonnen?«»Äh … Todesstrafprozesse?«Eduardo nickte genervt.»Das ist mein erster.«»Mord?«Daniels schüttelte sein Haupt.»Pendejo!«, murmelte Eduardo und legte kurz den Kopf in den Nacken. Tom, ich bring dich um! Eric Drei Konzerte lagen vor Eric. Seit seiner Ankunft gestern hatte er das Hotel nicht verlassen. Essen hatte er sich aufs Zimmer bringen lassen. Die Vorhänge zugezogen lag er die ganze Zeit auf dem Bett und döste vor sich hin, bis der Wagen kam, der ihn zur Konzerthalle brachte.Dort saß er nun fertig umgezogen für den ersten Auftritt in seiner Garderobe und hatte nicht die geringste Ahnung, wie er die kommenden Stunden durchstehen sollte.Seine Finger massierten die Schläfen, aber das änderte gar nichts an dem stechenden Schmerz im Innern seines Schädels. Er warf zwei Tabletten ein und sah zur Uhr an der Wand. Exakt vierzehn Minuten blieben bis zum Auftritt.Seine Hand langte nach dem Wasserglas. Das kühle Nass tat

Tom: Auf ein Wort Beitrag lesen »

Sehnsucht nach Freiheit

Auf ein Wort Hier warten ein Statement von Tom, dem Protagonisten aus Band 3 „Sehnsucht nach Freiheit“ und diverse Textschnipsel auf dich. Taschenbuch E-Book Kindle-Unlimited Abonnenten lesen  kostenlos Softcover Hardcover Softcover Hardcover Buchhandel SoftcoverISBN 978-3-384-30223-6 HardcoverISBN 978-3-384-30224-3 Tredition-Ausgabe

Sehnsucht nach Freiheit Beitrag lesen »

Nach oben scrollen